Vergleichen wir die beiden Darstellungen ein und der selben Szene aus Abbildung 7 so erkennen wir, daß in beiden eine Familie an einem Tisch dargestellt ist. Während rechts die Szene realitätsnah durch Zentralperspektive abgebildet wurde, scheint es sich bei der linken um die Zeichnung eines Kindes zu handeln.

Betrachten wir jedoch die beiden Darstellungen genauer, so erkennen wir, das wir aus der "realitätsnahen" Abbildung nicht sehr viel Information beziehen können. Dagegen beziehen wir aus der "Kinderzeichnung" sehr detailierte Information über die Szene. Wir können hier die Größenverhältnisse der einzelnen Objekte sehr gut abschätzen, die Größe der Personen, die Größe und Form des Tisches und der Vase. Was wir dieser Darstellung allerdings nicht entnehmen können ist die Position des Bildschaffenden. Der Betrachtungswinkel ist hingegen die wesentliche Information in der rechten Abbildung.

Abbildung 7: Verschiedene Projektionen einer Szene (Arnheim, 19xx, S..)

Aus diesem Beispiel ersehen wir, daß realitätsnahe Darstellungen von Objekten nicht unbedingt auch die informationsträchtigeren sind, und daß der Betachtungswinkel bzw. die Einbeziehung des Bildschaffenden in die Szene Einfluß auf den Informationsgehalt hat.